Toggle navigation
UNESCO World Heritage Swiss Alps Jungfrau-Aletsch Data Center
Home
Data
Publications
Projects
Contact
Add Data Centers
Swiss Parks Network NWP
Apply selection
Entry no. 36545
Alpkorporationen - traditionelle Institutionen nachhaltiger Landschaftsentwicklung? Das Beispiel der Bergschaften Grindelwalds im Kontext aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen
Further info
https://proclim4dwebssl.scnat.ch/4dcgi/parkforschungArchive/de/Detail_Project?ch-4697
Private URL
-
External URL
-
Datatype
Project
Filename
-
Path
-
Alternative/Online Name
-
Author/Owner
Hammer, Thomas
Medium
None
Year created
2010
Month created
11
Location
-
Remarks
Dissertation Die vorliegende Dissertation ist eine Folgearbeit der Arbeiten aus dem Nationalen Forschungsprogramm 48 Landschaften und Lebensräume der Alpen (Kooperation im Landschaftsmanagement). In dieser Dissertation werden anhand der theoretischen Konzepte von Pierre Bourdieu (Habitus, Feld und Kapitalien) und qualitativer Sozialforschung (Grounded Theory, Teilnehmende Beobachtung und Fotografie) die gemeinschaftlichen Arbeiten das Tagwannen in der Landschaft und die damit verbundenen, nicht unmittelbar sichtbaren Kapitalien am Beispiel der Grindelwalder Bergschaften Bussalp, Holzmatten und Wärgistal herausgearbeitet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen (Agrarpolitik, Landschaftsqualität und Tourismus) diskutiert. Im Alpenraum leisten Korporationen wie Bergschaften durch ihre Verbundenheit und Bewirtschaftungsweise ihrer Bergland- und Alpwirtschaft einen wichtigen Beitrag an das Grundkapital Landschaft. Mit ihrer angepassten Nutzungsweise (Alpregelung) stellen sie der Gesellschaft wichtige Ausgleichs-, Freizeit- und Erholungsräume zur Verfügung. In ihren Alpregelungen (Alpsatzungen Alpbriefen z.B. in Grindelwald der Taleinungsbrief aus dem Mittelalter) standen schon damals eine angepasste Nutzung für ein längerfristig stabiles Ökosystem im Vordergrund. Grindelwalder Bergschaften sind das Gefüge einer mittelalterlichen Rechtstradition (Urkunde 1404 und Taleinungbrief 1538). Nicht der Besitztum allein, sondern die Gemeinschaft im gemeinsamen Handeln und Entscheiden ist das Besondere. Die Aufrechterhaltung der alten Ordnung, der Taleinung (Taleinung ist eine Alpgenossenschaft und umfasst die sieben Alpen der Talschaft Grindelwald, ihre Rechtsgrundlage ist der Taleinungsbrief), ist die oberste Pflicht des Einzelnen, bis zur Selbstaufgabe der eigenen Interessen. Begründet werden die Bergschaften mit dem Zweck, eine geordnete und nachhaltige Bewirtschaftung der sieben Alpen der Talschaft Grindelwald zu verfolgen, d.h. eine an die Landschaft angemessene Bewirtschaftung zu führen und dabei die festgelegten gseyeten Besatzungsgrössen zu respektieren. Sie drücken ein exaktes Wissen über ökologische Zusammenhänge aus, was als Erfahrungswissen seit Generationen weitergegeben wird. Flächenmässig gehören Scheidegg, Grindel und Wärgistal zu den grössten drei Bergschaftsgebieten, gefolgt von Itramen, Bach und Bussalp. Holzmatten hat das kleinste Bergschaftsgebiet. Ihr oberstes Entscheidungsorgan ist die Taleinungskommission. Die Verantwortung für die Organisation der Alpbetriebe und die Durchführung der Alparbeiten tragen Besetzer- und Hagpfander. Grindelwalder Bergschaften sind in der Hauptsache gekennzeichnet durch den gemeinsamen Besitz mit einem gemeinsamen Zweck (Gemeinschaftsalp), durch die Verbundenheit des Besitzes von privatem Talboden mit der gemeinschaftlich gepflegten und genutzten Alp (Bergrechtsregelung) und durch ein mittelalterlich gelebtes Rechtsgefüge in einer modernen Zeit (Taleinungsbrief) Die Bergschaften (Alpkorporationen) Grindelwalds auf der Schattseite des Tales (Nordhang) sind dies Wärgistal und Itramen, sonnseitig (Südhang) sind es Bussalp, Bach, Holzmatten, Grindel und Scheidegg leisten durch ihre Verbundenheit mit der Bergland- und Alpwirtschaft einen wichtigen Beitrag an das öffentliche Gut Landschaft im Alpenraum. In der Gemeinde Grindelwald nehmen die Bergschaften als grösste Land- und Waldbesitzer eine zentrale Stellung sowohl für die touristische als auch für die landwirtschaftliche Entwicklung in der Gemeinde beziehungsweise der Region ein. Auf ihrem Terrain spielt sich heute der Sommer- und Wintertourismus hauptsächlich ab. Ihre Nutzungs-, Unterhalts- und Pflegearbeiten tragen zur Erhaltung der ökologischen Stabilität einer intakten und vielfältigen Kulturlandschaft und eines attraktiven Erholungsraumes zugunsten unserer Gesellschaft bei. Bergschaftsmitglieder leben und handeln innerhalb der Bergschaft in unterschiedlich
Ancestors
-
Offspring
ID
TITLE
DATATYPE
AUTHOR/OWNER
YEAR
36546
Alpkorporationen - traditionelle Institutionen nachhaltiger Landschaftsentwicklung. Das Beispiel Bergschaften Grindelwalds im Kontext aktueller, gesellschaftlicher Herausforderungen
Publication
Tiefenbach, Marianne
2012