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5. Schlussfolgerungen

5.1. Erreichte Ziele

Das erste Ziel der Arbeit, ein Teilgebiet der Naturlandschaft Sihlwald bodenkundlich zu kartieren, ist erreicht. Entstanden ist die Bodenkarte eines Transektes (Abb. 15, S. 36) mit einer Fläche von etwa 40 Hektaren. Die Bodenkarte ist nur mit der Legende (Tab. 13, S. 96) zusammen vollständig, in welcher die Bodenattribute beschrieben sind. Die Bodenkarte ist aus der Feldkarte generalisiert worden.
Zum zweiten Ziel, Grundlagen eines Verfahrens zu entwickeln, um damit eine Bodenkarte der Naturlandschaft Sihlwald zu modellieren, haben sich die folgenden Punkte herauskristallisiert:
Zur Problemstellung "Mit welchen Geländedaten lässt sich eine Bodenkarte mit einem geographischen Informationssystem realisieren?" können folgende Aussagen aufgeführt werden:
Bei der Aufzählung zeigt sich klar, dass die Parameter Geländeneigung und -krümmung für die Modellierung gut zu gebauchten sind. Die weiteren Datensätze des GIS/NLS haben das Modell nur geringfügig verbessert. Das bedeutet, dass für zusätzliche Untersuchungen zur digitalen Bodenkartierung die Datensätze des GIS/NLS in differenzierterer Form vorliegen müssten.

5.2. Bewertung des Vorgehens

Die Untersuchungen sind mit der generalisierten Bodenkarte, welche aus der Feldkarte abgeleitet wurde, durchgeführt worden. Aus diesen Untersuchungen konnten fünf Punkte abgeleitet werden. Sie sind nachfolgend erläutert:
  1. Generalisierung: Bei der Kartierung wurden pro Polygon 23 Parameter aufgenommen. Diese Datenvielfalt und die kleinräumige Kartierung legten eine Vereinfachung nahe. Die Interpretation der Ergebnisse zeigt jedoch klar, dass das Vorgehen, bei welchem eindeutige Elemente modelliert werden, nicht mit der generalisierten Bodenkarte durchgeführt werden sollte, da bei der Generalisierung die Datengenauigkeit verringert wird. Dabei werden die Polygone häufig mit Gruppen von Bodeneigenschaftsklassen beschrieben und verlieren damit die angestrebte Eindeutigkeit. Siehe als Beispiel in der Tab. 13, S. 96 das Polygone Nr. 12 bei den Attributen 'Wasserhaushalt', 'Gründigkeit' und 'Feinerde'). Sogenannte Komplexe sind nicht in die Untersuchung einbezogen worden, damit ist die graphisch ausgewertete Fläche deutlich verringert worden.
  2. Qualitative Auswertung der graphischen Darstellungen: Ohne mathematische Verifizierungen ist die Reproduzierbarkeit der qualitativen Auswertungen nicht gewährleistet. Darauf wurde verzichtet, weil sich die Untersuchungen mit der generalisierten Bodenkarte als ungeeignet erwiesen haben.
  3. Modellierte Flächen: Die modellierte Fläche einer Bodeneigenschaftsklasse entspricht der Vereinigungsmenge aller Flächen, welche mit der graphischen Auswertung ermittelt worden sind. Daher ist für jede Bodeneigenschaftsklasse eine relativ grosse Fläche, mit einer möglichen Verbreitung, modelliert worden.
  4. Die Feldkarte ist in 64 Polygone unterteilt, nach der Generalisierung weist die generalisierte Bodenkarte nur noch 21 Polygone auf. Diese Zusammenfassung erleichterte das Vorgehen erheblich, weil bei der Generalisierung auch die zu untersuchenden Attribute auf eine überschaubare Anzahl reduziert worden sind. Auf Grund dieser Zusammenfassung haben sich die im Verlauf der Interpretation der Ergebnisse herauskristallisierten Empfehlungen ergeben. Die Ausführungen zu den Empfehlungen befindet sich im Ausblick.
  5. Trotz der Generalisierung sind die Untersuchungen mit den Geländeparametern 'Neigung' und 'Krümmung' vielversprechend, da damit einige Topographietypen gut modelliert werden können.
Zur Bewertung kann zusammenfassend gesagt werden, dass das Vorgehen, bei welchem einzelne Elemente modelliert werden, viel Potential enthält. Aber es muss direkt mit den Basisdaten gearbeitet werden.

Ausblick

Die aus der vorliegenden Arbeit gewonnenen Erkenntnisse postulieren eine konkrete Vorgehensweise für eine zukünftige digitale Waldbodenkartierung. Dabei müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:
  1. Die Feldkarte muss digitalisiert werden, damit die detaillierten Basisdaten (jedes Polygon ist mit 23 Attributen charakterisiert) direkt in die Modellierung eingesetzt werden können.
  2. Die Bodeneigenschaften (Wasserhaushalt, pH-Wert, Humusformen etc.) aus der Feldkarte müssen jede für sich untersucht werden. (Bei dieser Untersuchung kann sich eventuell herausstellen, dass einige Bodeneigenschaften [z.B. der Wasserhaushalt] für sich generalisiert werden müssen.)
  3. Die Daten der Bodeneigenschaft 'Wasserhaushalt' müssen in grössere Klassen (z. B. G1 - G3 und I1 - I2) unterteilt werden. Das ist ohne Feldarbeit möglich, denn die bestehenden Daten des Wasserhaushaltes können neu klassifiziert werden.
  4. Es ist angebracht im gleichen Testgebiet in der Naturlandschaft Sihlwald weiter zu arbeiten,
  1. Die qualitativen Auswertungen der Attribute der Feldkarte mit den GIS/NLS - Datensätzen müssen durchgeführt und anschliessend mathematisch verifiziert werden.
  2. Die Resultate müssen in einem zweiten unabhängigen Testgebiet verifiziert werden.
Die in das Modell aufgenommenen Geländeparameter haben die besten Resultate erbracht. Auch der Parameter 'Geologie', als wichtiger bodenbeeinflussender Faktor, sollte unbedingt in die Modellierung miteinbezogen werden. Bei einer zusätzlichen Arbeit ist es wichtig, dass der Schwerpunkt der Analysen bei den boden- und geländebeeinflussenden Parametern liegt. Dabei wird noch einmal auf die Arbeit von FRIEDRICH (1996) hingewiesen, welche sich mit einem digitalen Reliefgliederungsverfahren zur Ableitung bodenkundlich relevanter Flächeneinheiten befasst.
Eine Arbeit mit gleicher Problemstellung, aber abgeändertem Vorgehen, aufbauend auf den in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen, wäre wertvoll und empfehlenswert.

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